Baptisten Reutlingen – Kleine Gottesdienste

Es ist stiller geworden im Land und in der Gemeinde. Das pralle Leben wird unterbrochen, aufs Wesentliche reduziert. Solche Umstellungen gehen nicht spurlos an uns vorüber. Doch in der Stille können wir die Erfahrung machen: Ich bin nicht allein. – Es gibt viele Möglichkeiten, wie Gemeinschaft unter ungewohnten Bedingungen gelingen kann. Diese kleinen Video-Gottesdienste sind nur ein kleiner Beitrag dazu. Es wird vielleicht schlichter zugehen, aber bestimmt nicht weniger intensiv. – Gott segne euch! 

Der heilige Abend! | Referent Lukas Gebauer predigt zur Weihnachtsgeschichte

Mit Heiligabend nimmt das Wunder von Weihnachten seinen Lauf: Gott wird allen Ernstes Mensch! Er wird ein kleines, hilfloses, bedürftiges Baby, das uneheliche Kind einer unbedeutenden Frau. Er kommt zur Welt in einer Behelfsunterkunft in einem Futtertrog. Er wird selbst zum Flüchtlingskind in Ägypten. In Jesus durchlebt Gott die Leidensgeschichte seines Volkes am eigenen Leib! Er wächst auf wie ein Fremdling im eigenen Land. Doch gerade so wird die Weihnachtsgeschichte, die Geschichte Jesu zur Heilsgeschichte: zur Geschichte der Heilung unserer kranken Welt, der Heilung unseres gebrochenen Lebens. ‚Jesus‘ bedeutet: „Der HERR ist Rettung“! Das Wunder von Weihnachten: in Jesus wird ER uns Immanuel = Gott mit uns!

Das Ende: ein neuer Anfang!  | Referent Lukas Gebauer predigt zu Joh 14 + 16

Wenn alles zu Ende ist: Gott hat das letzte Wort – und ER setzt seinen Plan mit uns Menschen fort! Und das „soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR“ (Sach 4,6b). Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Was soll das sein? Ist Pfingsten nur etwas für Charismatiker? Nein: Es ist die Geburtsstunde der Kirche! Und es ist nicht irgendein Geist, der da am Wirken ist: Es ist der Geist Gottes, es ist Gott der HERR selbst, der zu dem Haufen der Jünger kommt und sie (wieder) in Bewegung setzt! Jesus hatte es in seinen Abschiedsreden angekündigt: „Ich lasse euch nicht als Waisen zurück: ICH komme zu EUCH!“ (Joh 14,18)

Jesus sagt uns die Wahrheit | Gerhard Hildebrandt predigt zu Johannes 16, 5-15

Jesus und der Vater sind eins. In diese Einheit bringt Jesus uns mit hinein. Er zeigt uns, was gut für uns ist, was Gott gemäß ist.
„Es ist gut für euch, dass ich hingehe – zum Vater“, sagt Jesus.
Wenn wir doch eins sind, er und wir, warum ist es dann gut, dass er weggeht?
Jesus sagt: „Wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch…“
Gott bleibt da, er bleibt sich und uns treu!

Wer hat´s in der Hand? | Diakon Christoph Wiemann predigt zu Offb 5,1-7

Die Corona-Beschränkungen lockern sich, langsam kehrt etwas Normalität zurück. Aber ein schnelles ‚wie vor der Krise‘ wird es nicht geben. Ja, nachdem Corona Menschen und Kräfte vereint hat, werden jetzt alte und neue Spaltungen sichtbar, (weltweite) Verschwörungstheorien kommen auf. Es herrscht Unsicherheit: Wie soll es weitergehen? Wie kommt die Welt, wie kommen wir weiterhin zurecht? Wer hat die Zukunft in der Hand? Der Predigttext richtet unseren Blick auf ein Geheimnis: „Siehe, es hat überwunden der Löwe von Juda, die Wurzel Davids, um das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen!“ Dieser Löwe ist gleichzeitig „ein Lamm, wie geschlachtet“. Was hat das zu bedeuten, für seine Herrschaft, für unser Leben?

Familie und Familie Gottes | Referent Lukas Gebauer predigt zu Mk 3,31-35

Ein herausfordernder Text zum Muttertag! Seine Familie sucht ihn, lässt ihn rufen – und Jesus fragt in aller Öffentlichkeit die Menschen, die um ihn herumsitzen: „Wer ist meine Mutter oder wer sind meine Brüder?“ Das ist nicht die Reaktion eines netten Sohnes. Aber auch nicht die eines trotzigen Familienmitglieds. Gott hat Partnerschaft und Familie als gute Ordnung seiner Schöpfung eingerichtet. Und Jesus ist gekommen, um die Beziehungsverhältnisse seiner Welt zu heilen. Aber Er hat noch viel mehr im Sinn: Er gründet eine neue Familie, die Familie der Kinder Gottes, in der alle Platz haben, gerade auch die mit ungeraden Lebensläufen. „Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter!“ (Mk 3,35)

Bleibt in mir und ich in euch. | Pastor Daniel Meisinger predigt zu Johannes 15:1-8

Jesus, der wahre Weinstock: ein fantastisches Bild, und viel mehr als das! Denn jede einzelne Rebe an ihm wächst und gedeiht nur, weil der Weingärtner sich höchstpersönlich um sie kümmert. Als Reben am Weinstock Jesus vermag keiner von uns auch nur irgendetwas zum persönlichen Heil dazu zu tun. Aber das macht nichts. Während die törichten und unbrauchbaren Gewächse unseres Lebens Stück für Stück gehen müssen, können die anderen um so mehr zum Segen werden. Weil sich der Weingärtner selbst an uns verherrlicht. Weil es einzig und allein auf Ihn ankommt. Er hört nicht auf, zu uns zu sprechen. So dürfen wir in ihm bleiben und er in uns.

Die Gemeinde ist mehr Leib Christi, als man oft zu erkennen meint. | Pastor i.R. Gerhard Hildebrandt predigt zu Epheser 4:11-16

Die Gemeinde hat eine verborgene Mitte. Ich spreche von denen, die vom Geheimnis Jesu erreicht sind, eine Mitte in ihrem Leben haben; sie sind Gemeinde! – Die Mitte ist dann Mitte, wenn sich alles in ihrem Leben um diese Mitte dreht! Das kann keiner machen, das bekommt man geschenkt, so wie man den Leib auch geschenkt bekommt. – Diese Gemeinde ist reich, und jedes Glied bringt seinen geschenkten Reichtum in diesen Leib mit ein. Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist tun alles für diesen, ihren Leib, sie geben zB auch die Gaben, die der Leib zur Entfaltung braucht … darum gibt Jesus SEINEM Leib so viele Gaben, damit er zu IHM hin wächst.

Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft. | Pastor Daniel Meisinger predigt zu Jesaja 40:26-31

Der österliche Jubelruf „der Herr ist wahrhaftig auferstanden“ ist kaum verhallt, da erinnert uns schon der Weckruf des Propheten Jesaja: Alle Kraft im Leben kommt vom Herrn. Sieh auf IHN, egal ob du schon alt oder noch jung bist. Wie auch immer dein Leben verläuft – rasant stolpernd oder sich müde dahinschleppend – der Gott, der dich bei deinem Namen kennt und nennt, wird dich mit seiner Schöpferkraft immer wieder neu beleben. Höre nur auf Gott und besinne dich auf das, was ER in dich gelegt, womit ER dich beschenkt hat. Das allein trägt durch die Momente von Schwäche und Kraftlosigkeit: Seine Liebe, mit der ER uns zuerst geliebt hat, die alles neu macht und uns sicher auf seinem Weg gehen lässt.

Der Tod ist besiegt. | Pastor Daniel Meisinger predigt zu 1. Korinther 15:19-28

Über was sollte man an Ostern anderes reden als die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus? Das bemerkenswerteste Ereignis der Menschheitsgeschichte bleibt nicht ohne Effekt für alle Menschen. Denn Jesus hat den Tod nicht nur für sich alleine besiegt. Es ist bei und mit ihm nur zum ersten Mal passiert. Das lässt sich nicht nur schwer vorstellen, sondern deckt sich auch nicht mit den Erfahrungen, die wir machen. Denn Krankheit, Not und Tod begrenzen nach wie vor die menschliche Lebenskraft. Was hat es also mit der Auferstehung Jesu auf sich, wenn wir an uns selbst und unsere Perspektiven denken? Es ist wohl – wie damals bei Jesus – Gott selbst, der die natürlichen Grenzen sprengt und den Prozess der Auferstehung in jedem Menschen einleitet, bis der Tod endgültig besiegt ist. Halleluja!

Karfreitag: ER für uns! | Referent Lukas Gebauer predigt zu 2. Korinther 5,14-21

Karfreitag ist der höchste evangelische Feiertag. Er kommt vom althochdt. „Kara“: Klage, Trauer. Die liturgische Farbe ist schwarz. Ein schwarzer Tag?! Ein Trauertag als Feiertag?! Ja, es geht um Leben und Tod. Die Frage ist: Was hat das zu bedeuten? Hat der Tod Jesu für uns die Kraft und das Ziel, uns durch die schmerzhafte Wahrheit des Todes hindurchzubringen zu neuem, wahrem Leben?! Paulus behauptet genau das: Karfreitag ist nicht ohne Ostern, ja er „enthält“ es bereits! Denn durch das Wort vom Kreuz kommen wir mit Gott selbst in Berührung: Tod und Auferstehung in einem! „Ist jemand in Christus, ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ (2Kor 5,17)

Was tut gut? | Pastor Daniel Meisinger predigt zu
Markus 14:3-9

Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Das merken wir in der gegenwärtigen Situation, die unsere Bemühungen um das Gemeindeleben auf ganz bescheidene Mittel reduziert. So erscheinen kleine Gesten als wären es große Taten, weil sie etwas von der Beziehung deutlich machen, die weiterhin gepflegt werden will. Wenn es darum geht, dann sollte kein Aufwand zu groß sein. So macht es auch die Frau in Betanien: Sie gibt Jesus ein sehr kostbares Öl im Wert eines Jahresgehaltes auf die Haare. Rational ist nicht erklärbar, dass ein Mensch so etwas für einen anderen tut. Doch Jesus erkennt die Motive der Frau: Sie tut es aus Liebe, ohne viele Worte. – Doch dann sind da die Leute, die alle Liebesmühe für Verschwendung halten …

Aufbruch ins Leid? | Referent Lukas Gebauer predigt zu Hebräer 13,12-14

Inzwischen spitzt sich die Krise auch hierzulande, aber mehr noch in Nachbarländern und auch weltweit weiter zu. Die Auswirkungen werden sichtbarer und spürbarer. Und wir sind mehr und mehr herausgefordert, uns der Frage zu stellen: Was, wenn diese Krise auch einen Aufbruch ins Leid bedeutet? Wenn sie uns alleine und gemeinsam überfordert? Wenn sie uns wirklich betrifft?! – Dann haben wir da Einen, der uns nicht mit frommen Worten vertröstet, sondern der sich selbst bis zum Äußersten mit uns solidarisiert hat, der für uns gelitten hat, der echtes Mit-Leid zeigt, der an unsere Stelle tritt, uns dort aufsucht, wo wir (am Ende) sind. Und uns so bewegt, ebenso füreinander einzutreten.

Aufbruch in die Stille | Pastor Daniel Meisinger
predigt zu 1. Könige 19:1-13

Es ist stiller geworden im Land und in der Gemeinde. Das pralle Leben wird unterbrochen, aufs Wesentliche reduziert. Solche Umstellungen gehen nicht spurlos an uns vorrüber. Der Prophet Elia hat eine ähnliche Erfahrung gemacht: aus voller Fahrt ausgebremst. Doch dann wird der erschöpfte Wanderer zuerst mit dem Nötigsten versorgt, um schließlich den Weg zu seinen Wurzeln zu finden. Und in der Stille macht Elia die Erfahrung: Ich bin nicht allein. – Von innnen gestärkt können auch wir uns auf die Suche nach Möglichkeiten machen, wie Gemeinschaft unter ungewohnten Bedingungen gelingen kann. Gott ist auch weiterhin ein „Gott mit uns“. Es wird also schlichter zugehen, aber bestimmt nicht weniger intensiv.