„Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“ Epheser 6,18

Es ist die Sehnsucht unseres Gottes und Vaters nach uns, Seinen Menschenkindern, die Ihn zu uns getrieben hat. Mit Seinem Erlösungswerk, durch und in Christus, zeigt Er Seine ganze Liebe und Gnade für uns.  So  tritt Er in Beziehung zu uns, gibt das Geschenk des Glaubens und schafft damit unsere Errettung.

Im Epheserbrief geht Paulus einen Weg mit uns. Er zeigt das Erlösungswerk Gottes durch Jesus Christus auf, spricht von der Einheit im Leib Christi, wo alle in der Liebe zum Haupt (Christus) hin wachsen und sich dann daraus, von Christus her, eine Lebensführung ergibt. Das heißt für Paulus vor allem, das Leben schaffende Werk Christi zu erfassen, was Gott durch ihn an uns getan hat. Hieße das dann nicht auch: In allem, was Jesus Christus ist und mit Ihm zu tun hat, vertraut zu werden und aus Ihm leben zu lernen?

Paulus spricht im Kapitel 6 ab Vers 10 von der Waffenrüstung für uns Menschen, weil er um die Gefahr der zerstörerischen Kräfte weiß. Deswegen zeigt er diese ausgesprochenen Gottesgaben auf. Und in direktem Anschluss, weil auch das zum geistlichen Rüstzeug gehört, bittet er um das beständige Beten und Flehen im Geist und zu wachen mit aller Ausdauer im Gebet für die Heiligen und ihn, den Apostel. Sie haben es nötig.

Unser Gebetsleben ist oft nicht frei von Unbeständigkeit und Schwachheit. Da helfen keine guten Vorsätze, Appelle oder gar Befehle. Beten bedeutet, sich von Gott lieben zu lassen und Ihn kennen zu lernen durch Seinen Heiligen Geist.

Aber wie sollen wir beten?

¼ “betet im Geist“… heißt: Es zu prüfen. Der Geist Gottes durchforscht die Herzen – auch Er prüft. Somit kommt Gott in meinen Lebensmittelpunkt (in mein Herz) mit Seinem Geist und prüft, ob es Ihm gemäß ist, denn nur Er ist der wahre Mittelpunkt. Und nicht mein Beruf, der Partner, die Familie, Geld, Gut oder Gesundheit. Er will sich auf jeden Fall finden lassen und sich mit mir einen.

¼ “seid wachsam“…  also wach sein und nicht schlafen. Die Dinge und Botschaften um mich herum aufnehmen, an mich heran lassen und es im Geist prüfen mit der Frage: Was führt mich zu Gott hin? Was führt mich weg von Ihm? Was hat ein Recht mich zu beeinflussen?

Da fällt es mir bei der Beschäftigung mit dem Bibeltext wie „Schuppen von den Augen“: Die Liebe Gottes zu entdecken, lässt mich wach sein!!

¼ “beharrlich beten“… meint: Für etwas beten, was bleibt und ewig ist. Der Beharrende bleibt beim Bleibenden und lernt auf Ihn und Sein Wort zu hören. Es hilft auch, gute Gewohnheiten zu schaffen. Das Gebetsleben wird ausgeprägter, wenn im Gebet der Gedanke der Wunscherfüllung zurückgestellt wird. Wichtig – nicht schnell aufgeben. Jakob betete: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“

¼ “betet für alle Heiligen“… Die Liebe Gottes umfasst alles, ist universal. Wie wäre es, wenn in unseren Gebeten die allumfassende Liebe aufleuchtet. Also raus aus der Engherzigkeit!, dem angstvollen Leben. Angst kommt ja von dem Wort Enge. Gemeint ist auch: Den eingeschränkten Horizont verlassen und die Gesamtheit in den Blick zu nehmen. Beten für alle Heiligen heißt für die Gemeinde zu beten und dann für die Welt.

Er, unser liebender Gott, lässt uns wachsen, erst nach innen und dann nach außen. So reifen wir Seiner Vollendung entgegen.

Es grüßt Euch herzlich

Eure Schwester E. Hildebrandt